SSG Humboldt - Tur Abdin 2:2 (1:0)

Aufstellung
Tor: Härtel
Verteidigung: T. Fechner (45. Stephan), Steinhöfel, D. Fechner, Walter
Mittelfeld: C. Skrotzki, Vogel (70. Hinz), Engemann, Gutmann
Angriff: Humpert, E. dos Santos

Tore
1:0 Gutmann (10.)
2:0 E. dos Santos (55.)

Spielbericht
Mitten in der Woche an einem Donnerstag fand das Nachholespiel gegen Tur Abdin statt. Trotzdem fanden sich immerhin 12 reguläre Spieler der zweiten ein, Steinhöfel durfte leider nicht trainieren, sondern sollte die Abwehr verstärken. Auch Humpert verpaßte das Straftraining der ersten Mannschaft nach der selbstverschuldeten Niederlage am Dienstag. Die Stammabwehr (D. Fechner als Manndecker) wurde durch Bruder T. Fechner auf der anderen Seite sowie Steinhöfel als Libero ergänzt, Walter teilte sich auf den Vorstopperposten ein. Das Mittelfeld spielte wie in der Aufstellung von links nach rechts angegeben. Humpert und dos Santos bildeten das Sturm-Duo.

Humboldt gelang es sofort nach dem Anstoß, den Gegner unter Druck zu setzen und in der Abwehr solide zu spielen. Resultat war das 1:0 nach sehenswertem Flankenlauf auf der linken Seite durch C. Skrotzki, der absichtlich oder auch nur aus Versehen eine schöne Flanke auf die rechte Seite zu dem an den Rand des Strafraumes eingelaufenen Gutmann spielte, dieser verwandelte mit einem gekonnten (oder abgerutschten) Außenspannschuß, über den Torwart ins linke Eck. Auch sonst gefiel das Spiel der Mannschaft anfangs ganz gut, dos Santos setzte sich im Alleingang durch, erreichte das Tor aber nicht ganz. Gutmann kontrollierte die rechte Seite und war stets anspielbar. So mußte die Abwehr nicht oft eingreifen, die dann noch aufs Tor gespielten Bälle erwischte Härtel sicher. Einziger Kritikpunkt sind die durchweg verlorenen gegnerischen Eckbälle, bedingt unter anderem schon durch zu langsames Orientieren zu den Gegnern. Zum Glück köpfte Tur Abdin immer neben das Tor. Auch die eigenen Eckbälle erreichten die im Strafraum postierten Stürmer nur selten. Es gab einige Chancen für eine Erhöhung des Ergebnisses, so durch Gutmann, der zwei Meter vor dem Tor an einem Ball vorbeirutschte, den Skrotzki vorher elegant an die Latte gehoben hatte. Engemann schaltete sich in die Offensive ein, hatte dann aber Schwächen beim Zurücklaufen. Vogel und Skrotzki zeigten auf der linken Seite ein gefälliges, ab und zu sogar effektives und von einem Angriff über die linke Seite gekröntes Kurzpaßspiel, gelegentlich stürmte auch D. Fechner auf dieser Seite nach vorn.

Obwohl in der Halbzeitpause die Hoffnung aufkam, doch endlich das erste Saisonspiel gewinnen zu können, verlief dann die zweite Hälfte enttäuschend. T. Fechner wurde verletzungsbedingt ausgewechselt, Stephan ersetzte ihn im Sturm. Dafür rückten Gutmann und Humpert je eine Position nach hinten. Zunächst spielte Humboldt dann weiter wie in der ersten Halbzeit. Flache Pässe in die Mitte und in die Spitze erreichten oftmals die Stürmer. Der Eingewechselte setzte sich gegen seinen Gegenspieler auf der rechten Seite durch, erreichte mit der hereingezirkelten Flanke den Kopf von dos Santos, der den Ball aus dem Fünf-Meter-Raum entgegen der Laufrichtung des Torwartes in das rechte Eck beförderte. Doch wieder einmal konnte Humboldt dieses 2:0 nicht über die Zeit retten. Die Entstehung des 2:1 ist mir leider entfallen, und kam kurz nach dem 2:0 aus kurzer Entfernung zum Tor. Danach brandete das Spiel hin und her. Humboldt wußte sich gelegentlich nur durch Herausschlagen des Balles aus der eigenen Hälfte für kurze Zeit zu befreien. Die Abstimmung auf der rechten Seite ließ sehr zu wünschen übrig, insbesondere das Stellungsspiel von Gutmann auf der ungewohnten Position, der doch noch sehr weit vorne stand und damit dem Gegner einige Räume eröffnete. Trotzdem besaß Humboldt noch klare, fast 100%ige Chancen durch Stephan, der einmal den Ball im Mittelfeld bekommt und sich bis in die Nähe des Strafraums durchsetzt, dort aber gestoppt wird, ein andermal auf Höhe der Abwehrlinie der Türken angespielt wird, jedoch zu direkt auf den Torwart zuläuft bzw. den Ball zu lange hält und dadurch den Ball nicht versenkt. Eine weitere Riesenchance hat Engemann, der bei einem herausgespielten Konter den Paß von Humpert in den Lauf gespielt bekommt, diesen jedoch um wenige Zentimeter zu spät bekommt, um ihn noch an dem herausgelaufenen Torwart vorbeispielen und einlochen zu können. Tur Abdin schaffte es, eine der wenigen Ecken in der zweiten Halbzeit an die Strafraumgrenze zu spielen, der zum Kopfball ansetzende Stürmer nimmt ihn stattdessen per Nase runter, der dadurch unabsichtlich flach aus dem Strafraum kullernde Ball wird von einen dort wartenden Spieler direkt flach und scharf an der zu spät reagierenden Abwehr und unter dem Torwart hindurch im Tor untergebracht. In der 70. Minuten mußte Vogel nach einem unfairen Zweikampf fast in Höhe der Mittellinie mit Knieproblemen ausgewechselt werden und wird wohl leider mindestens bis zum Ende der Hinrunde ausfallen. Der eingewechselte Hinz spielte entsprechend seinem Trainingsrückstand und vermochte dem Angriffsspiel keine Impulse zu geben. Die notwendige Umstellung (dos Santos nach außen, Skrotzki ins defensive Mittelfeld) vermochte ein weiteres Gegentor zwar zu verhindern, dies jedoch nicht wegen des Stellungsspiels, sondern wegen des läuferischen Einsatzen einzelner Spieler. Gutmann agierte weiterhin trotz mehrfacher Anmahnung meist nicht auf seiner Position. Steinhöfel klärte einige brenzlige Situationen durch rechtzeitiges Heraustreten auf den freien Gegenspieler.

Fazit: Ein gewinnbares Spiel. Der Gegner zeigte Schwächen in der Abwehr bei durchdacht und mit läuferischem Einsatz vorgetragenen Spielzügen, das heißt rechtzeitigem Anbieten im oder Laufen in den freien Raum. Humboldt zeigte Schwächen bei Ecken auf beiden Seiten. Trotz der Führung ein nicht ungerechtes Unentschieden. Humboldt scheint der letzte Wille oder auch nur die Kondition zu fehlen, ein Spiel gewinnen zu können. Trotzdem gibt dieses Spiel wenn auch gegen einen nicht so starken Gegner Anlaß zu ein wenig Hoffnung.