Aufstellung

Aufstellung

              Härtel
               Seidel
  D. Skrotzki  Humpert   Kluge
Gerngroß  Vogel     Walther
             E. dos Santos
        Chris        Gutmann
Auswechslungen: Döring für Skrotzki (43.)
Forberg für Gerngroß

Tore
1:0 E. dos Santos (7.)
2:2 Döring (85.)

Schönes Früfrühlingswetter am Tag des Spiels gegen Türk Gücü. Der Platzwart hatte ein Einsehen und schickte uns auf den Rasenplatz, der allerdings nicht sonderlich gepflegt aussah und auch noch stellenweise einen recht matschigen Eindruck machte. Mangels technischer Fertigkeiten kann das allerdings Humboldt kaum irritieren. Das Spiel begann lebhaft, mit einigen Veränderungen in der Aufstellung aufgrund des Fehlens von Engemann. Beide Seiten agierten zügig nach vorn, meist mit Pässen auf Chris oder die beiden Außenläufer. Guthmann hatte Probleme mit den richtigen Laufwegen und nahm Walther einige Male den Platz weg. Türk Gücü hatte ein paar recht schnelle, aber auch oft einen Haken zuviel schlagende Stürmer und eine einigermaßen eingespielte Abwehr, überließ jedoch Humboldt das Mittelfeld beinahe komplett. Dadurch ergaben sich seitens des Gegners einige schnelle Konter, die jedoch allesamt vereitelt werden konnten. Auf der anderen Seite gelang es Humboldt mehrere Male, dem Tor nahe zu kommen, gefährlich wurde es insbesondere dann, wenn der Gegner den Ball nach Nachsetzen von Humboldt in seiner Hälfte verlor. Bei einer dieser Aktionen setzte sich dos Santos nach Abspiel von Guthmann gegen etwa zwei Gegenspieler durch und traf aus spitzem Winkel ins Tor. 1:0 für Humboldt. Im weiteren Verlauf taten sich gelegentlich Lücken in der Defensive bei Humboldt auf, bedingt sowohl durch mangelnde Abstimmung an den Seiten wie in der Mitte. Nach einem Zusammenspiel zweier Spieler erzielte der Gegner dann auch nicht ganz unerwartet das 1:1 aus kurzer Distanz. Torwart Härtel war in diesem Fall machtlos. Anschließend ließen es beide Mannschaften ein wenig ruhiger angehen. Die Angriffe verliefen meist nach einem einheitlichen Schema, entweder wurde der Ball über links nach vorn gespielt (Walther), gelegentlich erfolgte auch ein Abspiel in die Mite auf Vogel oder den etwas weiter nach vorn orientierten dos Santos. Auf der rechten Seite wurde Gerngroß meist mit einem langen Ball bzw. Doppelpaß gesucht, meist wurden dadurch zumindest einige Meter Raumgewinn erzielt. Allgemein ist aber zu sagen, daß bei der Spielweise des Gegners das Mittelfeld noch häufiger in den Spielaufbau hätte einbezogen werden müssen.

Mitte der ersten Halbzeit hatte Humboldt die Möglichkeit, durch einen Strafstoß in Führung zu gehen. Nach einer Ecke, die etwa an den Torraum gebracht wurde, entschied der recht unparteiische und kompetente Schiedsrichter auf Hand-Elfmeter. Wie immer wollte den keiner so recht verwandeln, also durfte Vogel mal versuchen. Recht schwach mit der Innenseite nach halbrechts geschossen, wurde der Ball vom Torwart leider abgewehrt. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden bei Humboldt erste Verschleißerscheinungen sichtbar, so mußte Skrotzki verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Bevor der eingewechselte Döring richtig ins Spiel finden konnte, führte der Gegner seine Ecke aus, der Ball erreichte halbhoch den Torraum und konnte von dort zweimal (!) aus kürzester Distanz auf das Tor geschossen werden, den ersten Versuch verhinderte Härtel noch, konnte den Ball aber verständlicherweise nicht kontrollieren - 1:2. Die wenigen Minuten bis zur Halbzeit rettete sich Humboldt dann mit einer Not-Aufstellung über die Zeit.

In der Halbzeitpause wurden einige der aufgefallenen Unstimmigkeiten angesprochen, allerdings wurde auch über weniger spielrelevante Dinge palavert. Vordringliches Problem war eine neue Aufstellung, um die erkannten Probleme zu beheben. Döring tauschte mit Walther die Position. Die zweite Halbzeit gestaltete sich im wesentlichen wie die erste, Humboldt hatte sogar noch mehr Platz im Mittelfeld, allerdings ließ sich das lange Zeit nicht in ein Tor verwandeln. Mehrere Male konnten sich Gerngroß und später der für ihn in der 55. Minute eingewechselte Forberg auf der rechten Seite bis in Strafraumnähe oder sogar Grundlinie durchsetzen, leider gingen die Kopfbälle von Chris stets neben das Tor oder waren zu langsam. Bisweilen konnte sich Humboldt den Basll vor dem Strafraum des Gegners wie beim Hallenfußball nach Handballmanier im Kreis zuspielen, oft wurde jedoch der Paß an die Grundlinie gewählt. Dadurch konnten wurden mehrere der aussichtsreichen Situationen vertändelt, da der Ball über die Grundlinie rollte. Mitte der zweiten Halbzeit wurde dos Santos im Strafraum zu Fall gebracht, da jedoch nur Fahnen statt Kreide die Grenzen anzeigten, entschied der Schiedrichter auf Freistoß. Ein weiterer Freistoß durch Seidel wäre fast über die hinter dem Tor befindlichem Mauer geflogen. Türk Gücü beschränkte sich aufs Kontern, wobei Humboldt etliche Male nur mit Glück und guten Paraden von Härtel ein weiteres Tor verhindern konnte. In der Endphase verstärkte Humboldt noch einmal den Druck, Vogel zog zweimal von der Strafraumgrenze ab und traf zweimal die Latte. Beim ersten Mal wurde der gegnerische Torwart zweimal plaziert getroffen, bevor die Situation dann doch geklärt wurde. Beim zweiten Lattenschuß erreichte der Ball Döhring, der mit dem Rücken zum Tor einfach mal eine Bogenlampe ansetzte, die sich hinter dem Torwart ins lange Ecke senkte. Der nicht unverdiente Ausgleich war erzielt. Brenzlig wurde es noch einmal, als Seidel einen Stürmer im Strafraum zu Fall brachte, mit ausgleichender Gerechtigkeit entschied der Schiedsrichter auch hier nur auf Freistoß, der glücklicherweise neben den Pfosten ging. So entsprach das Unentschieden in etwa dem Spielverlauf, wobei Humboldt Feldüberlegenheit für sich reklamieren konnte, Türk Gücü hingegen die ballgewandteren Einzelspieler hatte, die aber in der Torerzielung ähnliche Defizite vorweisen können wie sie bei Humboldt schon seit Jahr und Tag bekannt sind.