SSG Humboldt - NFC Rot-Weiß 2:4 (1:3)

Aufstellung

              Albrecht
               Seidel
  D. Skrotzki  Paulo   D. Fechner
Kluge    Engemann   Vogel    Humpert
       Tobias         Walther
Auswechslungen
45. Schneider für Walther
75. Gutmann für Kluge
85. Gerngroß für Seidel

Tore
1:0 Engemann (5.)
2:3 Engemann (60.)

Hin und wieder auch sonniges Wetter beim Heimspiel gegen NFC, ein kalter Wind mischte gelegentlich beim Ballflug mit. Diesmal Kunstrasen statt des geliebten Schotterplatzes. NFC hatte die ersten Chancen, doch Humboldt überstand die ersten Minuten. NFC störte früh, allerdings konnte Humboldt durch einige steile Bälle insbesondere auf Tobias Entlastung schaffen. Nach einem Angriff über die linke Seite konnte Engemann den Ball entlang der Strafraumgrenze mitnehmen und nach Doppelpaß mit einem Gegenspieler den Ball halbhoch im linken Toreck versenken. NFC bestimmte aber mehr und mehr das Spielgeschehen und hatte größere Anteile am Spiel. Anfangs konnte Humboldt noch einigermaßen kontrolliert das Mittelfeld in den Angriffsaufbau einbeziehen, ohne allerdings gefährlich werden zu können. Vielversprechender waren zwei Konter über Tobias, der Walther einmal freistehend an der Strafraumgrenze bedient (kaum den Ball berührt, der in der Nähe der Eckfahne ins Aus trudelt). Beim zweiten Mal erreicht er sogar den Strafraum, der Ball kullert allerdings am langen Eck am Tor vorbei, wo ein Verteidiger vor Walther zur Ecke klären kann. Die zwei Ecken von der linken Seite (Humpert) etwa auf den Elf-Meter-Punkt werden vom Torwart einigermaßen souverän heruntergepflückt, bei einer Ecke von rechts (Vogel) zeigt er allerdings einige Schwächen und der Ball kullert eine recht lange Zeit durch den 5-Meter-Raum, ohne daß ein Spieler von Humboldt sich aber in die Nähe bemüht. NFC nutzte seine Chancen besser. Nach einem eigenen, kurzen Abstoß auf Vogel sucht dieser vergeblich eine Anspielstation, da sich die Hintermannschaft (vier Spieler) geschickt auf eine Linie stellt und so von zwei Stürmern abdecken läßt. Dadurch hat auch das Mittelfeld wenig Chancen, unbedrängt angespielt zu werden. Mehr als Notlösung wird der Ball in die Mitte auf Paulo abgelegt, der Stürmer von NFC spitzelt diesen aber vom Fuß, nach einigem Geplänkel an der Strafraumgrenze faßt sich dann einer der Gegner ein Herz und zieht flach ab, Ausgleich zum 1:1. Das 1:2 und 1:3 fallen ziemlich identisch nach einem schnell vorgetragenen Konter über das gegnerische Mittelfeld halblinks. Weitgehend frei kommt NFC zweimal am Strafraum zum Schuß, ein recht lascher schlägt hinter dem den Winkel verkürzenden Torwart Albrecht im langen Eck ein, ein weiterer scharfer trifft unten ins kurze Eck.

Anfangs der zweiten Halbzeit konnte Humboldt für kurze Zeit über den eingewechselten Schneider auf der linken Seite mal kontrolliert einen Angriff unter Einbeziehung des Mittelfelds vortragen und bis zum gegnerischen Strafraum vordringen. Leider paßte Humpert dann den Ball einmal nur flach in die Mitte ohne einen Mitspieler zu erreichen und benötigte anschließend zu lange für den Torschuß. Bei einem weiteren Konter schwärmten Schneider, Engemann und Humpert schnell über links aus, Engemann bekommt den Ball in Höhe der Mittellinie, läßt vier(!) Gegenspieler aussteigen und schiebt den Ball flach unter dem Torwart durch. Anschließend wurde dieses Spiel aber nicht mehr fortgesetzt, stattdessen wurde die Abwehr mehr und mehr unter Druck gesetzt, und auch bei recht klar zu erreichenden Bällen wurde mitunter erst noch ein Gegenspieler herangelassen. Dadurch wurde der Ball nur noch hinten rausgeschlagen und konnte nicht mehr für einen Entlastungsangriff verwendet werden. Zudem wurde sich häufig auf der rechten Seite festgebissen, obwohl im Mittelfeld und links Mitspieler freistanden. In der Schlußviertelstunde erfolgten zwei Einwechslungen auf der rechten Seite, kurz vor Schluß verließ dazu Libero Seidel das Feld um durch die Überzahl im Angriff vielleicht noch den Ausgleich zu erzielen. Statt nun den Ball klar hinten zu behaupten und rauszuspielen, wurde er mitunter leichtfertig vertändelt. Außerdem war die Abwehr nun gelegentlich auf sich allein gestellt. Bei einem Angriff von NFC über die linke Seite werden Mittelfeld und Verteidiger recht simpel stehengelassen, in der Mitte stehen etwa drei Spieler von NFC recht frei rum, allerdings läuft der ballführende Gegner noch beinahe bis zum kurzen Pfosten durch und legt souverän auf den einschußbereiten Spieler in der Mitte zurück.

Fazit: Wenn Humboldt vielleicht einmal ein ganzes Spiel lang das Mittelfeld am Spielaufbau beteiligen würde, könnte Humboldt noch erfolgreicher spielen. Dazu muß jedoch auch die Abwehr verstärkt die freien Räume suchen, um auch nach hinten notfalls eine Anspielstation zu haben und den Ball nicht nur mit Mittelfeld und Sturm nach vorne tragen zu können.