TSV Helgoland - SSG Humboldt 4:0 (0:0)

Aufstellung

             Engemann
              Seidel
   D. Skrotzki  Paulo   Kluge
Gerngroß  Humpert   Vogel   C. Skrotzki
       Dümmel     Walther

Auswechslungen
70. Guthmann für D. Skrotzki
75. Härtel für Engemann

Spielbericht: Nach der Pleite vom vergangenen Wochenende versucht Humboldt diesmal, ein wenig mehr Einsatz und Schwung in das Spiel zu bringen, was fast bis zum Ende des Spieles auch gelang. Bei der Aufstellung waren die rechten Mittelfeldpositionen verändert, und Kluge rückte für Fechner auf den Verteidigerposten. Das Spiel begann auf Rasen und bei Sonnenschein munter, jede Seite hatte etwa dieselben Spielanteile, ohne sonderlich gefährlich werden zu können. Humboldt spielte den Ball wiede vernünftig über das Mittelfeld hinten heraus um recht schnell den Ball den Stürmern und Läufern lang in den Lauf zu spielen, wie fast immer ohne zählbaren Erfolg. Dümmel gelang es, den Ball auch mal zu sichern oder den Verteidiger zum Einwurf anzuschießen. Walther bot sich zwar einige Male frei an, jedoch entschied der Schiedsrichter zu Recht oft auf Abseits. Da klappte die Abstimmung und Raumaufteilung sowie das Timing des Passes noch nicht, abgesehen davon daß Humboldt Pässe des öfteren ziemlich steil gespielt werden. Auf der linken Seite gefiel sich C. Skrotzki des öfteren in leider nicht immer erfolgreichen Dribblings, nach vorn fehlte manchmal der Platz, da Walther nicht rechtzeitig in die Mitte auswich. Im Defensivverhalten hatte der Gegenspieler gelegentlich einen erste mühsam wieder abzulaufenden Vorsprung. Auf der rechten Seite machte Gerngroß ein recht ordentliches Spiel, insbesondere der Einsatz stimmte, und bei den vielen langen Bällen wohl auch die Kondition. Wenn dazu noch die technischen Fähigkeiten im 1:1-Spiel etwas ausgeprägter wären, so wird es auf dieser Seite möglicherweise in Zukunft recht gefährlich. Vogel hatte die erste Chance für Humboldt nach einer Ecke, der Schuß von der Strafraumgrenze zappelte aber nicht im Netz. Das Zusammenspiel mit dem noch angeschlagenen Humpert gestaltete sich, von einigen Fehlpässen abgesehen, recht solide. Gegen Ende des Spieles häuften sich allerdings die Ballverluste, da der Ball zu lange gehalten und nicht abgespielt wurde. Von den konditionellen Schwächen abgesehen versucht Humpert, im Mittelfeld etwas Ruhe ins Spiel zu bringen und widmete sich ansonsten mehr defensiven als offensiven Aufgaben. Etwas unglücklich leitete er die Niederlage mit einem an der Strafraumgrenze für den Helgoländer Spieler stehengelassenen Bein ein. Paulo spielte ordentlich, könnte sich gelegentlich aber insbesondere bei in der Deckung abgefangenen Bällen schneller lösen und mit Ball den freien Raum suchen, um die Gegenspieler nicht so einfach heranrennen zu lassen. Bei Abstößen gilt es, wie auch für den Rest der Mannschaft (außer Vogel), sich noch besser anzubieten, die Verteidiger in Nähe der Auslinie und das Mittelfeld durch ständige Bewegung. Nach dem 0:2 verlor Paulo vorübergehend die Lust am Spiel und regte sich nur noch über die (Fehl-)Entscheidungen des Schiedrichters auf. Das geht natürlich so nicht! Stattdessen sollte der Frust Ansporn sein, sein Möglichstes zu versuchen, um das Blatt (mit viel Glück) doch noch zu wenden. Auf den Verteidigerpositionen machte D. Skrotzki ein ordentliches Spiel gegen einen sehr quirligen, aber zum Glück auch zu ballverliebten Gegenspieler, so daß die Helgoländer mehrere potentielle Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzen konnten. Sogar in den Angriff konnte sich Skrotzki mal einschalten, allerdings stehen die technischen Fähigkeiten da einem erfolgreichen Abschluß: im Wege. Skrotzki wurde verletzungsbedingt ausgewechselt, dafür kam Guthmann für Walther in den Sturm und dieser auf den Verteidigerposten. Kluge auf der linken Verteidigerposition hatte seinen Gegenspieler zwar gut im Griff, jedoch noch erhebliche Defizite im taktischen Bereich, insbesondere im Stellungsspiel beim Spielaufbau, und bei der Ballkontrolle. Seidel spielte wie gewohnt auf seiner Position mit Spielübersicht und hatte nur den Elfmeter zum 0:2 zu verantworten, als er nach Freistoß von der Mittellinie den davoneilenden Stürmer im 5-Meter-Raum niederstreckt (wo war da Torwart Härtel, der Ball war doch recht lange unterwegs?). Engemann konnte mit einem verdienten torlosen Unentschieden vom Platz gehen, bei mindestens zwei Torschüssen rettete nur eine Glanzparade. Einzige in Erinnerung gebliebene verbesserungfähige Aktion war ein lediglich weggefausteter Distanzschuß. Einwechsler Härtel hatte die undankbare Aufgabe, zunächst die beiden unhaltbaren Elfmeter zu kassieren und anschließend noch zwei weitere Tore aufgrund der nachlassenden Motivation der übrigen Mannschaft.

In der ersten Halbzeit konnte Humboldt einigermaßen mithalten und besaß durch Dümmel sogar die Chance zur Führung, allerdings schoß dieser nach feinem Dribbling den Torwart im kurzen Eck an. Humboldt erkämpfte sich mehrere Ecken und fand eine gute, aber nicht optimale Mischung aus ruhigem Spielaufbau und schnellen Angriffen. Diesmal waren mehr Spieler auch tatsächlich anspielbar und von den bekannten balltechnischen Mängeln abgesehen konnte der Ball damit auch mal längere Zeit in den eigenen Reihen gehalten werden. Raumaufteilung und gegenseitige Unterstützung waren akzeptabel. Nach der Halbzeitpause hatte zunächst Helgoland etwas Oberhand, konnte aber keine der Chancen auch verwerten. Dann hatte sich Humboldt wieder gefangen und spielte ordentlich, wenn auch erfolglos mit. Bis zur etwa 80. Minute stand es nicht unverdient 0:0, zwar hatte Humboldt kaum eine nennenswerte Torchance, ließ andererseits aber auch keinen Gegentreffer zu. Die spielentscheidende Wende kam nach einem Einwurf in Strafraumhöhe auf der linken Seite, als Humpert etwas ungeschickt an der Strafraumgrenze das Bein nicht rechtzeitig wegzieht, so daß der Gegenspieler dankbar über selbiges fällt. Nach dem verwandelten Elfmeter (unten rechts scharf) ließ Humboldt schon etwas die Köpfe hängen. Die Situation zum 0:2 steht bereits weiter oben, diesmal verwandelte der Schütze ebenso unhaltbar rechts oben. An das 0:3 kann ich mich jetzt gerade nicht erinnern, das 0:4 fiel nach einem abgefangenen langen Ball von Humpert, Helgoland kontert über die linke Seite, Humpert kriegt zwar den Spieler noch vor dem Strafraum ein, fällt dann aber mehr oder weniger kraftlos um, als dieser sich den Ball innen vorbeilegt und mit einem gekonnten Heber an der Unterkante der Latte plaziert.

Fazit: Besser als letzte Woche, aber immer noch nicht gut genug für einen Sieg. Ein (torloses) Unentschieden wäre möglich gewesen. Vielleicht hat es dazu in der Schlußphase an der nötigen Kondition gefehlt. Mal sehen, ob sich das in nächster Zeit noch weiter bessert, so daß Humboldt auch mal wieder in Führung gehen kann und so die nervliche Belastung zumindest phasenweise etwas geringer ist. Das hat auch den Vorteil, daß der Gegner in einige Zweikämpfe weniger verletzungsgefärdend hineingeht, da er einen bereits eingeplanten Sieg doch nicht so einfach nach Hause tragen kann (3 gelbe Karten für gegnerische Spieler).