SSG Humboldt - HSV Rot Weiß 07 0:6 (0:1)
Laue Walther Kluge Paulo Fechner Gerngroß Dümmel Vogel Humpert Döring Schneider
45. C. Skrotzki für Humpert
45. Forberg für Döring
70. Stefan für Dümmel
Sommerliches Wetter auf heimatlichem Kunstrasen beim Spiel gegen HSV Rot Weiß. Humboldts Besetzung bewegte sich in der Nähe des erreichbaren Optimums. Veränderungen zum letzten Spiel waren Walther auf der Position des letzten Mannes für Seidel und Dümmel im Mittelfeld statt im Sturm. Zu hoffen war, daß Humboldt in der Lage sein würde, den Ball in den eigenen Reihen kontrolliert zu spielen. Engemann stand diesmal an der Seitenlinie und beobachtete das Spiel.
HSV hatte die ersten fünf Minuten des Spiels für sich. Über die rechte Seite des Gegners schaltete der Verteidiger sich oft in den Angriff mit ein, darauf mußte sich unser Mittelfeld erst einstellen. Andererseits wurden auch die Positionen der gegnerischen Stürmer und des Mittelfelds recht flexibel gewechselt. Doch nach diesen fünf Minuten hatte Walther die Abwehr einigermaßen plaziert und Humboldt den Gegner die meiste Zeit unter Kontrolle. Der Ball wurde, wenn er hinten erobert wurde, entweder nach außen auf Kluge und Fechner oder zum in den freien Raum laufenden Mittelfeld gespielt und von dort der Angriff aufgebaut. Hier sind also Fortschritte gegenüber früher erkennbar. Schneider ließ sich meist ins Mittelfeld zurückfallen und wurde dort von Vogel und Humpert angespielt. Nächste Stationen waren Dümmel im zentralen und Gerngroß im rechten Mittelfeld sowie selten auch Döring steil. Eher ein Ausfall im Angriff war Humpert auf der linken Seite (Auswechslung in der Halbzeit). Insgesamt konnte sich Humboldt eine recht klare und zwei gute Chancen in der ersten Halbzeit herausspielen, Torschüsse von Dümmel und Schneider gingen vorbei und eine Flanke von Gerngroß passierte den Torraum nach Ecke unerreicht und kullerte ins Seitenaus. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde der Ball durch Dümmel und Schneider oft zu lange gehalten statt das restliche Mittelfeld anzuspielen oder auch nochmal auf Paulo oder Walther zurückzulegen. Ein wenig aus heiterem Himmel fiel das 0:1 kurz vor der Halbzeitpause nach eigenem(!) Freistoß 10 Meter von der Mittellinie in der eigenen Hälfte. Humboldt hatte sich bereits nach vorn orientiert. Der Freistoß wurde, bevor sich alle richtig postiert hatten, bereits ausgeführt, vertändelt (Namen bitte dem Berichterstatter mitteilen ;) und vom Gegner ein Konter mit 6 gegen 4 Mann über die linke Seite vorgetragen. Die flache Hereingabe auf den kurzen Pfosten wurde mit der Zehenspitze an Laue vorbei ins Tor gespitzelt. Ein zu diesem Zeitpunkt schmerzliches Tor. In der Halbzeitpause wurden von Engemann die selten den Mitspieler erreichenden Einwürfe bemängelt (allerdings war das wohl eher auf der rechten Seite, oder?) und noch konsequenterer Einsatz gefordert, um wieder auszugleichen.
Nach der Halbzeitpause übernahm C. Skrotzki das linke Mittelfeld und Forberg löste Döring im Sturm ab. Allerdings wurde nun das Spiel ruppiger, was sich bereits in der ersten Halbzeit durch richtig unfaire Fouls an Vogel angedeutet hatte. Der Schiedsrichter ließ viel zu oft weiterlaufen, selbst wenn der foulende Spieler von Rot Weiß nicht die geringste Chance hatte, den Ball zu erreichen. Da es nicht Humboldts Stil ist (und auch hoffentlich nie wird, schließlich spielen wir ja nur um die goldenen Ananas), mit gleicher Münze heimzuzahlen, gewann Rot Weiß dadurch im Mittelfeld jetzt häufiger Zweikämpfe. Etwa eine Viertelstunde ging es recht gut, allerdings fiel auf, daß Skrotzki links kaum in das Spiel einbezogen wurde, obwohl er häufig freistand. Stattdessen wurde das Spiel sehr oft über rechts aufgebaut, wo sich bald entsprechend viele Gegenspieler tummelten. Dies lag nicht zuletzt auch an den Abstößen. Walthers verhungerten weit vor der Mittellinie und waren zudem noch recht flach, allerdings kann hier auch die Frage gestellt werden, wieso die weitaus meisten Bälle vom Gegner zuerst erreicht werden. Laues Abschläge aus der Hand waren von sehr unterschiedlicher Qualität und meist einfach in die Mitte geschlagen, anstatt den Ball mal auf das freistehende Mittelfeld zu werfen. Ansonsten waren die Paraden abgesehen von den bekannten Schwächen bei hohen Bällen ok. Humboldt hielt sich etwa eine Voertelstunde wacker. Das 0:2 (0:3?) wurde nach einer Ecke erzielt. Am Elfmeterpunkt stand ein gegnerischer Spieler eine Ewigkeit frei rum. Diesen erreichte der zweite Versuch einer Hereingabe und der Ball fand das Toreck. Nun begannen die bekannten 10 Minuten. Das 0:3 (0:2?) entstand im Mittelfeld. Walther in Ballbesitz spielte zunächst den Ball unpräzise nach vorn. Nach der Rückeroberung Versuch Nummer zwei eines Abspiels nach rechts. Dieser (lasche) Ball sprang dem Gegner an den ausgestreckten Arm, der Schiedsrichter ließ vollkommen regelwiedrig weiterlaufen, und die beinahe mehr mit Diskutieren als Fußball spielen beschäftigten Spieler von Humboldt konnten mit Ansehen, wie der Ball nach zwei Stationen von der Strafraumgrenze aus sein Ziel im Tor fand. Die übrigen drei Tore fielen dann in schön regelmäßigen Abständen, Nummer sechs 10 Sekunden vor dem Abpfiff.
Fazit: Der Gegner war zwar stark, allerdings Humboldts Mannschaft auch nicht so schlecht wie das Endergebnis suggeriert. Stattdessen wurde zunehmend weniger miteinander gespielt. Nicht nur eine Ausrede ist die miserable Leistung des Schiedsrichters, die Gesundheit unserer Spieler zu schützen. Bester Spieler auf dem Platz war Vogel, der stets anspielbar war und in der Defensive große Wege zu gehen hatte und darüberhinaus noch immer wegen der vielen gegen ihn begangenen Fouls alle Knochen spüren dürfte.