SSG Humboldt - Berolina Stralau 0:1 (0:0)
Engemann Seidel D. Skrotzki Kluge Walther Gerngroß Schneider Vogel Rüdiger Martin Henriques
Auswechslungen
Fechner für Martin(?) (45.)
Spielbericht: Mit einigen kleineren Veränderungen zum letzten Spiel gegen Gatow trat Humboldt diesmal bei weiterhin sonnigem Wetter auf eigenem Platz gegen zunächst nur 9 Stralauer Spieler an. So war es nicht weiter verwunderlich, daß Humboldt in der ersten Halbzeit fast durchweg in Ballbesitz war. Der Spielaufbau nach gegnerischem Angriff gelang recht gut, was allerdings durch die eigene Überzahl auch kein Problem darstellen sollte. Humboldts Probleme fingen aber in der gegnerischen Hälfte an. Die ballführenden Schneider, Vogel und, da ohne Gegenspieler, Skrotzki konnten meist ca. 15 regungslos in Höhe der Strafraumgrenze verharrende Spieler bewundern. So fehlten jegliche Anspielstationen, um torgefährlich werden zu können. Schneider probierte dann einige Male einen Steilpaß, der unseren Stürmer (Martin) dann relativ oft überraschte und an der Auslinie oder gar in einem Abstoß endete. Vogel versuchte, das Spiel über die linke Seite zu gestalten, da Rüdiger häufig die Position eines linken Stürmers besetzte. Von vorne kamen nur sehr wenige Anspiele auch wieder zurück, was nötig gewesen wäre, um die Stralauer Spieler ins Laufen zu bringen und sich mit etwas Geduld eine vielversprechende Torgelegenheit herausspielen zu können. Auch nach Abspielen auf den mitgelaufenen Walther blieb der Angriff oft stecken. Auf der rechten Seite versuchte Skrotzki seinen Raum zu nutzen. Mangels Angeboten der anderen Spieler lief er mit Ball dann bis etwa 10-15 Meter an den gegnerischen Strafraum heran. Die Flanken fielen jedoch leider durchweg im Fünf-Meter-Raum herunter. In zwei Situationen verlor Skrotzki den Ball, so daß Stralau eine Konterchance erhielt (und nicht nutzen konnte). Hier sollte mit noch mehr Übersicht der Ball auch einfach mal gestoppt und der Angriff neu aufgebaut werden. Kluge konnte sich bei diesem Spiel mit der ungewohnten Position eines Vorstoppers anfreunden und war einer der Aktivposten im Spiel, der sowohl vorn als auch hinten zu finden war. Allerdings fehlte gelegentlich im Angriff noch die Spielübersicht. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatte Kluge eine Torchance im Fünf-Meter-Raum, allerdings hatte Stralau da noch einige Füße im Weg. Wünschenswert wäre bei Vorstößen eine Unterstützung durch die übrigen defensiven Spieler gewesen, nicht selten mußte Kluge kurz darauf gleich wieder hinten den Ausputzer spielen. Weitere Torchancen hatten dos Santos von der Strafraumgrenze aus und Schneider mit drei vergleichsweise laschen Frust-Flachschüssen aus etwa 20-25 Metern nach etlichen gescheiterten Anspielen in den Strafraum. Beim Defensivverhalten zeigten Schneider und Walther Schwächen. Schneider vertraute auf die übrigen Mitspieler und die Überzahl und Walther ließ seinen Stürmer gelegentlich laufen. In der ersten Halbzeit von Humboldt also eine recht peinliche Vorstellung, gegen 9 Spieler keine nennenswerte Torchance herausspielen zu können.
In der zweiten Halbzeit sah sich Humboldt dann zwei weiteren Gegenspielern gegenüber, so daß sich das Spiel ausgeglichener gestaltete. Das einzige Tor der Partie fiel nach einem langen Paß (Konter?) auf einen im rechten Strafraum sehr freistehenden Stralauer Spieler, der den Ball unbedrängt im Tor unterbrachte.
Fazit: Humboldt hätte bereits in der ersten Halbzeit das Spiel für sich entscheiden müssen. Stattdessen wurde es den Stralauern recht leicht gemacht, trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit nicht in konditionelle Probleme zu kommen. Dadurch entschieden diese in der zweiten Halbzeit das Spiel für sich. Ein verschenkter Sieg.