Endstand: SSG Humboldt II - SSC Lankwitz 1:4 (0:1)

Aufstellung

 Härtel
 Skrotzki Paulo Halbich
Merbeth Humpert Lars Wiesener Guthmann
 Forberg Weise
 Liesener

Tore

0:1 (35.)-Ballverlust nach Einwurf, 2:1 Situation gegen Skrotzki, freier Ballführender schießt ein
1:1 (50.)WeiseElfmeter nach Foul an Merbeth, Humpert schießt Torwart an, Nachschuß von Weise aus 5 Metern
1:2 (75.)-Abstoß durch Humpert zum gegnerischen Stürmer
1:3 (80.)-M. Gerngroß klärt nicht ins Aus, Gegner erobert Ball, Paß vor den Strafraum
1:4 (85.)-Torschuß aus 22 Metern nach abgewehrtem Eckball

Spielbericht
Der Saisonauftakt auf Kunstrasen fand bei regnerischem Wetter statt. Nach einigen abschließenden motivierenden Worten durch Trainer Engemann wurde das Spiel durch den vom Gegner gestellten Ersatzschiedrichter angepfiffen. Humboldt begann schwungvoll und setzte den Gegner durch schnelle Angriffe alsbald unter Druck. Die Aufteilung in der Defensive war schnell gefunden. Häufig brachte Humboldt den Angriff über die rechte Seite vor, wo Merbeth in der Offensive die Räume nutzte, die der Gegner durch Aufrücken entstehen ließ. Allerdings reichte Schnelligkeit und/oder Paßgenauigkeit noch nicht für ein Vordringen zum Strafraum. Auch Liesener konnte sich bei einigen Zuspielen in Szene setzen. Auf der linken Seite merkte man Halbich noch die Unsicherheit beim ersten Spiel an, so daß Guthmann weniger Unterstützung im Spielaufbau bekam. Humboldt spielte bei eigenem Abstoß flach über die Verteidiger von hinten raus. Dadurch konnte der Ball gut in den eigenen Reihen behauptet werden. Gegen Ende der Halbzeit stellte reagierte Lankwitz aber auf diese Taktik und verengte durch seine Stürmer die Räume. Humpert und L. Wiesener wurden als Ballstationen im Mittelfeld noch ziemlich selten angespielt, so daß Angriffe durch die Mitte eher die Ausnahme bildeten. Weise ließ nach gewonnenem Zweikampf einige Male mehrere Gegenspieler stehen, kam dem Strafraum dabei aber nicht bedeutend näher. Lankwitz spielte mit ziemlich hartem Einsatz, so daß auf dem nassen und sandigen Kunstrasen Blessuren nicht ausblieben. Als ersten erwischte es Forberg, der mit Bänderproblemen gegen Stantschew ausgewechselt wurde. Für Forberg rückte Merbeth auf die Position des hängenden rechten Stürmers, Stantschew übernahm den rechten Lauf. Nach anfänglichen Stellungsproblemen, besonders im Nachrücken beim Spiel nach vorn, fand sich Stantschew in seinem ersten Spiel in diese Position hinein. Humboldt holte mehrere Ecken heraus, bei einer hoch auf den langen Pfosten geschlagenen verfehlten zwei Spieler den Ball in Bodennähe. Einen Freistoß in Strafraumnnähe schoß L. Wiesener weit rechts am Tor vorbei. Lankwitz hatte einen Pfostentreffer nach Flanke und Kopfball, Humpert hatte hier seinen Gegenspieler am langen Pfosten entkommen lassen. Bei Ecken kam die gegnerische Mannschaft meist noch zu einem Nachschuß, hier sollte im Training die Kopfballabwehr geübt werden. Im Gegensatz zu früheren Spielen stand durch die feste Zuordnung der Gegenspieler die Abwehr jedoch meist schnell. Übungsbedarf besteht wohl auch noch bei (eigenen) Einwürfen. Ein strengerer Schiedsrichter hätte hier bei Skrotzki sicher einige Male abgepfiffen.
Eine weitere Chance verschaffte der Schiedsrichter dem Gegner, als er wegen Überschreitung der 6 Sekunden Ballhaltens einen indirekten Freistoß im Strafraum pfiff. Der Schß wurde durch die herauseilende Mauer jedoch abgewehrt und gleich in einen Gegenangriff verwandelt. Den einzigen Treffer der ersten Halbzeit erzielte Lankwitz, weil Humboldt den Ball nach eigenem Einwurf auf der linken Seite verlor und Lankwitz schnell auf einen der beiden etwa 30 Meter vor dem Tor wartenden Stürmer spielte. Paulo als letzter Mann war dabei überspielt worden, so daß Skrotzki sich einer zweichfachen Übermacht gegenübersah. Die in dieser Situation gefundene Lösung war allerdings nur suboptimal, Skrotzki blieb bei seinem Gegenspieler, so daß der andere, ballführende Spieler unbedrängt vom Strafraum rechts halbhoch einschießen konnte.

Zweite Halbzeit
In der zweiten Halbzeit knüpfte humboldt an die besseren Phasen der ersten nahtlos an und ließ dem Gegner wenig Gestaltungsspielraum. Logische Folge waren vermehrte Fouls durch Lankwitz. Eine klares Fouls an dem nach gewonnenem Zweikampf geradewegs auf das Tor zulaufenden Merbeth erfolgte innerhalb des Strafraumes: Elfmeter! Humpert bekam die verantwortungsvolle Aufgabe, den Ausgleich herzustellen. Der Schuß war hart und eher ungewollt mittig. Lankwitz konnte den nach rechts abgewehrten Ball jedoch nur kurz bejubeln, da Weise, vor seinem Gegenspieler am Ball, den Nachschuß verwandelte. In der Folgezeit hatte Humboldt klar die Oberhand im Spiel gewonnen, bis zur etwa 65. Minute, wo Paulo leicht angeschlagen ausgewechselt wurde, für ihn kam M. Gerngroß (rechter Lauf). Humpert rückte auf die Liberoposition. Kurze Zeit später schoß ein Lankwitzer Defensivspieler den Ball schon leicht verzweifelt aus ca. 35 Metern auf das Humboldter Tor. Härtel konnte den Ball noch leicht berühren und an die Latte lenken, kam aber unglücklich auf und blieb mit schwerer Knieverletzung liegen. Von hier aus gute und baldige Genesung! Mangels weiterer Auswechselspieler bekam Stantschew die Handschuhe, Merbeth wurde ins defensive Mittelfeld zurückgezogen und es ging mit 10 gegen 11 weiter. Humboldt konnte natürlich nun den Gegner nicht mehr wie vorher aus dem Spiel heraus unter Druck setzen, hatte die Lage in der Abwehr jedoch weiterhin gut in Griff. Ab jetzt gab es weite Abschläge, mit einer Ausnahme, die prompt zu einem Gegentreffer führte. Ein flacher Abstoß auf Halbich wurde vom dazwischenstehenden Stürmer abgefangen und scharf im langen Eck versenkt. Nun konnte die Defensiv- und Zeitspieltaktik nicht mehr wie vorher weiterverfolgt werden. Gefährlich wurde Humboldt nun besonders nach Freistöß aus der eigenen Hälfte, da sowohl auf der rechten Seite Merbeth wie auch links Guthmann in die hinter der Abwehr Räume klaffenden offenen Räume liefen und damit den Ball in Strafraumnähe erhielten. Ein Unentschieden wäre also ein gerechtes Spielergebnis gewesen. Allerdings konnte Lankwitz die Schwächen im Stellungsspiel auf der rechten Außenbahn noch zum 3:1 ausnutzen, wo der Ball die Linie entlanglief und von M. Gerngroß nur noch ins Seitenaus hätte geschoben werden müssen. Da dies nicht erfolgte, kam der Gegenspieler erneut an den Ball, umspielte seinen Gegenspieler und paßte in die Mitte, wo Humboldt gerade Mann gegen spielen mußte. Schließlich erreichte der Ball einen freistehenden Lankwitzer, der auch das Tor traf. Das 4:1 erzielte Lankwitz nach abgewehrter Ecke durch Fernschuß. Obwohl der Torschütze genügend Anlauf nahm, trat keiner der in der Nähe stehenden Spieler von Humboldt aus der Abwehrreihe heraus.

FazitFür das erste Spiel mit zahlreichen neuen Spielern konnte sich die Leistung von Humboldt durchaus sehen lassen. Die Niederlage war eher unglücklichen Umständen als tatsächlichen Leistungsunterschieden zuzuschreiben. Das Training scheint sich also ausgewirkt zu haben, mit fortschreitender Spielpraxis dürfte Humboldt einen ernstzunehmenden Gegner darstellen, falls die Verletzungssituation und da nicht noch Steine in den Weg legt.