Endstand: SSG Humboldt II - Rot-Weiß Hellersdorf 2:5 (0:3)

Aufstellung

 Rumsch
 Skrotzki Hannöver Stantschew
Guthmann Humpert Markus Weise
 S. Gerngroß Kaiser
 Liesener

Tore

0:1 (15.)Flanke auf Fünfmetereck langer Pfosten, Kopfballduell gegen Skrotzki gewonnen (haltbar)
0:2 (20.)Flachschuß aus 20 Metern
0:3 (20.)Flachschuß nach Abpraller
0:4 (46.)Bogenlampe von halblinks neben kurzen Pfosten
1:4 (60., Schmuck)1:1 Situation linker Strafraum nach langem Paß, Torwart angeschossen und aus spitzem Winkel reingeschoben
1:5 (75.)unbedrängter Flachschuß von Strafraumgrenze
2:5 (80., Humpert)Elfmeter (Schmuck [nicht] gefoult), Torwart mittig angeschossen, flacher Nachschuß

Spielbericht

Erste Halbzeit: Nach der hohen Niederlage im zweiten Saisonspiel konnte es nur noch aufwärts gehen. Mit 14 Spielern (davon 3 der spielfreien 32er) war auch die personelle Sitatuation besser. Humboldt begann mit einer Aufstellung, bei der in der Mitte die balltechnisch etwas versierteren Spieler zu finden waren, um den Ball kontrolliert in den eigenen Reihen zu behaupten. Nach 5 Minuten Ballschieberei und zwei eigenen Ecken fing Humpert in Humboldts Hälfte den Ball ab und hatte bis zum gegnerischen Strafraum frei Bahn. Dort gelang es zwar nicht, den Ball im rechten Eck unterzubringen, allerdings wurde der Schuß so abgefälscht, daß er links am Torwart vorbeirollte. Aus kurzer Distanz und spitzem Winkel frei vor dem Tor setzte Humpert den zweiten Torschuß satt an den Pfosten, auch die nachgelaufenen Spieler (u.a. Liesener) erwischten den Abpraller nicht. Humboldt hatte dem Gegner aber erstmal gezeigt, daß sie ein ernstzunehmender Gegner sind. In der Abwehr wirkt Humboldt auf den Außenseiten anfällig, Weise wurde etliche Male mit einem hohen Ball überspielt und Stantschew stand nicht immer näher zum Tor als sein Gegenspieler, insbesondere wenn dieser über Kombinationen freigespielt wurde. Auf der anderen Seite verließ Guthmann gelegentlich seine Außenposition, so daß sein Gegenspieler zu viel Platz Richtung Eckfahne bekam. Die zentrale Abwehr stand aber dank Hannöver, der per Kopf oder Fuß souverän klärte, sehr gut. Im Spiel nach vorn war Humboldt aber nicht sonderlich effektiv, der Ball blieb häufig auf der ursprünglich angespielten Seite, ohne das zentrale Mittelfeld wieder zu erreichen.

Sehr unglücklich fiel dann leider der erste Gegentreffer nach recht langsamer Flanke auf den Stürmer am langen Pfosten. Skrotzki sprang zum Kopfballduell hoch, jedoch traf der Ball den Scheitel des Stürmers. Von da schlich der Ball über 5 Meter neben den Torpfosten, allerdings immer noch zu schnell für Torwart Rumsch. Ein unnötiger Rückschlag. In der 20. Minute hatte Hellersdorf dann seine zwei spielentscheidenden Minuten. Zunächst faßte sich ein etwa 25 Meter vor dem Tor sehr freistehend angespielter Gegner ein Herz und zog flach ab. Insgesamt drei dazwischenstehende Spieler verdeckten Torwart Rumsch hinreichend geschickt die Sicht und der Ball schlug irgendwo in der Tormitte ein. Gleich nach dem Anstoß verlor Humboldt wieder den Ball, Hellersdorf versuchte dasselbe nochmal, diesmal prallte der Ball ab, der Nachschuß von halblinks saß jedoch. In der Folgezeit bemühte sich Humboldt redlich, den Rückstand aufzuholen, jedoch gab es zuviele Ballverluste in der Offensive. Weise konnte sich an der Außenlinie mit Preßbällen nicht am Gegner vorbeischieben, vielleicht wäre ein Lupfer gelegentlich die bessere Wahl gewesen, um den Schwung zu behalten, zumal die Maximalgeschwindigkeit nicht gerade seine große Stärke ist. Markus verlor ebenfalls mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe und lief sich zu oft fest, anstatt ein Abspiel zu den nachlaufenden Spielern zu versuchen. Kaiser kam fast gar nicht an den Ball und tauschte später mit Markus die Position. S. Gerngroß hatte Probleme mit der (wieder einmal) neuen Position. Guthmann bot sich gut auf der Außenseite an, spielte jedoch in unbedrängter Position den Ball noch zu häufig in die Spitze weiter. Etwa in der 30. Minute wurde er gegen M. Gerngroß ausgewechselt. Humpert hatte größere Defizite in der Defensive. Skrotzki sah im ersten Zweikampf noch sehr gut aus, muß aber unbedingt wieder lernen, nach verlorenem Zweikampf energisch nachzusetzen. Liesener hatte wenige Ballkontakte, machte konnte den Ball aber trotzdem recht gut behaupten. Als einzige Spitze war es jedoch schwer, sich gegen die Hellersdorfer Abwehr durchzusetzen. Humboldt hatte noch zwei weitere Möglichkeiten, einen Freistoß von halbrechts (Humpert schießt direkt 5 Meter rechts am Tor vorbei) und kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als der Ball über rechts nach vorn gespielt wird und S. Gerngroß schön flach in die Mitte ablegt, Humpert verfehlte den rechten Torpfosten diesmal nur knapp und der vom Gegner gestellte Schiedrichter pfiff vor Schreck gleich zur Halbzeit.

Zweite Halbzeit: In der Halbzeitpause wurde Schmuck gegen Liesener als Stürmer eingewechselt. Mademann kam für Markus ins Spiel, Hannöver und Kaiser rückten jeweils eine Position nach vorn. Humboldt erwischte den denkbar schlechtesten Start, nach eigenem Einwurf auf der linken Seite verliert man den Ball, ein Hellerdorfer Spieler dribbelt ein wenig durch ein paar Abwehrspieler und schlenzt den Ball irgendwie Richtung Strafraum. Diese Bogenlampe fällt am kurzen Pfosten ins Tor, Torwart Rumsch macht ebenso wie seine Abwehrspieler bei diesem Treffer eine sehr unglückliche Figur. Nach diesem Tiefschlag gelingt es Humboldt jedoch verstärkt, den Gegner bereits in der eigenen Hälfte unter Druck zu setzen, Schmuck, Kaiser und Humpert machen die ballführenden Hellersdorfer Verteidiger nervös und können dadurch den Ball frühzeitig erkämpfen. Schmuck ist in der Spitze stets anspielbar und gewinnt zahlreiche Zweikämpfe, Belohnung ist das 1:4, als er mit einem langen Paß vor dem Strafraum angespielt wird, aus etwa 10 Metern den Torwart zunächst flach anschießt, den Abpraller an der Linie wiederbekommt und von da ins freie Tor einschiebt. Humboldt gelang es zunehmend, aus der eigenen Hälfte herauszurücken. Mademann machte als eingewechselter letzter Mann einen sehr nervösen Eindruck und bekam die ersten Bälle nicht unter Kontrolle und schlug sie zu spät heraus. Weitere Defizite ergeben sich auch im Abfangen eines durchgebrochenen Stürmers aufgrund der physischen Voraussetzungen. Das 1:5 erzielte Hellersdorf von der Strafraumgrenze, hier ließ der Gegenspieler Skrotzki einfach alt aussehen. Das zweite Tor verdankt Humboldt Stürmer Schmuck und dem Schiedsrichter, der nach Verstolperer auf Elfmeter entscheidet. In bewährter Weise schießt Humpert zuerst den Torwart an und verwandelt den Abpraller anschließend selbst.

Fazit: Ein wenig Hoffung machte dieses Spiel schon, insbesondere dürfte die vorangegangene herbe Niederlage schneller zu vergessen sein. Offensichtliche Probleme sind aber noch in der Abwehr die halbherzigen Zweikämpfe und in der Offensive die mangelnde Spielverlagerung und Einbeziehung des Mittelfeldes.