Endstand: SSG Humboldt II - SVM Gosen 2:1 (0:0)

Aufstellung

 Engemann
 Halbich Kranz Wiesener
M. Gerngroß Merbeth S. Gerngroß Weise
 Liesener Fischer
 Sonntag

Tore

1:0 (47., Fischer)Freistoß aus 25 Meter, Torwart läßt Ball über Fingerspitzen durch
1:1 (52.)nach verlorenen Zweikämpfen im Mittelfeld Paß über 2 Stationen an die linke Strafraumgrenze, Flachschuß
2:1 (78.)Schuß von Weise (Strafraumgrenze), Neumerkel verwandelt Abpraller.

Spielbericht

Erste Halbzeit: Herbstliches, aber trockenes Wetter bildete die Kulisse beim Spiel gegen Gosen. Der Altersschnitt des Gegners war etwas höher als der Humboldts, so das die Heimmannschaft bald das Spiel kontrollierte. Aus einer kompakt stehenden Abwehr wurden im Mittelfeld Fischer und Liesener gesucht und gegebenenfalls über Kranz das Spiel beruhigt. Das Spiel nach wurde auch über die Außenseiten vorgetragen, M. Gerngroß hatte Selbstvertrauen getankt und nahm den Ball sicherer an und ging entschlossener in die Zweikämpfe. Auf der linken Seite hatte Weise wenig Mühe, sich den Ball an seinen Gegenspielern vorbeizulegen. So ergaben sich in den ersten 30 Minuten Torchancen am laufenden Band. Einziges Manko von Humboldt war die Chancenverwertung. S. Gerngroß schoßden Ball nach Ablage zweimal in die Wolken, Liesener mangelte es im Strafraum an Schußkraft, und Weises Schuß aus 18 Metern war zu unplaziert. Immerhin wurde deutlich, daß Gosens Torwart alles andere als sicher war. In dieser Phase hätte Humboldt seine Feldüberlegenheit zu einer Führung nutzen müssen. In der gesamten ersten Halbzeit hatte Gosen gerade mal fünf Torchancen. Bei der ersten, einem Freistoß an die Latte und Nachschuß(-kullerer) hätte Torwart Engemann eigentlich bereits aufgewacht sein sollen, klärte später allerdings nochmal etwas übereifrig zur Ecke. Das gesamte Mittelfeld verhindert aber die meisten Aktionen von Gosen bereits im Ansatz, lediglich wenn Weise sich etwas verspekulierte und seinem Gegner hinterhereilen mußte oder Albrecht etwas am Ball vorbeitrat, konnte einer von Gosens Spielern den sich bietenden Freiraum nutzen, allerdings wurde er stets schnell wieder gestellt und abgedrängt. Weitere Defizite gibt es weiterhin im Freilaufen bei eigenem Ballbesitz, hier werden sich bietende Räume nicht konsequent genutzt oder geschaffen. Auch hatte Kranz als letzter Mann(!) gelegentlich keine Anspielmöglichkeit, da sich seine Mitspieler hinter Gegenspielern versteckten oder keine Erwartungshaltung erkennen ließen. So kam Gosen gegen Ende der ersten Halbzeit noch mal ins Spiel. M. Gerngroß mußte in dieser Phase verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam auf gleicher Position Skrotzki.

Zweite Halbzeit: Nach der Halbzeitpause konnte Humboldt wieder die Initiative zurückgewinnen. In der 47. Minute erzielte M. Fischer mit einem direkten Freistoß aus etwa 25 Metern den längst überfälligen Führungstreffer. Unterstützung bekam er dabei durch den Torwart, der den Ball durch die Hände gleiten ließ. Kurze Zeit später konnte Gosen allerdings ausgleichen. Vorangegangen waren zwei verlorene Zweikämpfe im linken Mittelfeld, bei denen nicht sofort nachgesetzt wurde. Gosen nutzte die Überzahl, spielte den Ball über zwei Stationen schnell auf die rechte Seite, wo ein etwas freistehende Spieler (Skrotzki dementiert entschieden, vielleicht Merbeth?) flach einschoß. Nun erst recht motiviert, spielte Humboldt noch mehr nach vorn und stürmte mit bis zu fünf Leuten gleichzeitig. Nachdem es an finalen Torschüssen in der ersten Halbzeit aber noch gemangelt hatte, schoß Humboldt oft zu früh und spielte im Sturm nicht mehr auf den mitgelaufenen, freistehenden Mitspieler ab. So versuchte sich S. Gerngroß mehrmals vergeblich. Die Idee war eigentlich angesichts des Torwarts richtig, allerdings hätte man dann auch zwischen die weißen Markierungen zielen sollen. Frischen Schwung brachte Stantschew, der für Sonntag in den Sturm kam. Skrotzki, der auf der rechten Seite offensiv die Räume nutzen konnte, mußte etwa in der 70. Minute gegen Neumerkel (Sturm) ausgewechselt werden. Stantschew rückte auf die rechte Seite. Humboldt hatte bei eigenen Angriffen meist den Platz zwischen Mittellinie und gegnerischem Strafraum ganz für sich allein und spielte so sicher bis an den gegnerischen Strafraum. Bei einer dieser Aktionen schoß schließlich Weise aufs Tor, der Torwart ließ nur abprallen, Neumerkel setzte in Jokermanier nach und hatte Glück, das er etwas früher am Ball war und gut angeschossen wurde. Nach dieser erneuten Führung gestaltete sich das Spiel ausgeglichener, insbesondere in der Abwehr ließ Humboldt jetzt die Zügel schleifen und geriet teilweise sogar in Unterzahl, hatte aber Glück. So ging Humboldt schließlich als Sieger vom Platz.

Fazit: Der erste Sieg der Saison war wohlverdient. Humboldt trat selbstbewußt auf, gewann die meisten Zweikämpfe und konnte seine Angriffe geordnet vortragen. Die insbesondere in der ersten Halbzeit daraus resultierenden Torchancen wurden allerdings nur mangelhaft verwertet. Bezeichnend ist, das beide Tore durch Nicht-Stammspieler erzielt wurden. Das Ergebnis sollte also als Ansporn gesehen werden, das sich das Training langsam auszuzahlen beginnt.