Endstand: SSC Lankwitz - SSG Humboldt II 3:0 (1:0)

Aufstellung

 von Bock
 D. Fechner Seidel Halbich
Skrotzki Paulo Humpert Guthmann
 Engemann
 Merbeth Liesener

Tore

0:1 (20.)-abgerutschte, mehr hohe als weite Flanke ins lange Eck
0:2 (35.)-Elfmeter nach kooperativem Foul von Seidel und Guthmann
0:3 (65.)-Schuß aus 20 Metern mittig unter die Latte

Spielbericht

Beim Start in die Rückrunde war das erste Problem, den Platz von Lankwitz zu finden. Der war nicht nur versteckt gelegen, sondern auch kaum mehr als einen Strafraum breit und entsprechend kurz. Nachdem auch Marcel als Zwölfter diese Prüfung bestanden hatte, konnte es losgehen. Neben der Kleine wies der Platz auch noch einen weiteren Nachteil für die technisch nicht ganz so beschlagenen Humboldt-Spieler auf: der Ball erreichte nach dem Aufprall auf dem Boden beinahe dieselbe Höhe wieder, so daß er einmal in der Luft kaum noch flach zu spielen war. Netterweise war mal ein Schiedrichter (jung) mit von der Partie.

Die ersten 20 Minuten lief das Spiel noch recht ausgeglichen, mit leichtem Übergewicht für die Heimmannschaft. Diese versuchte, durch Körpereinsatz und aggressiven Zweikampf bei Humboldt Eindruck zu schinden, der Effekt war jedoch eher gering und das Freistoßverhältnis recht ausgeglichen (auch wenn Humboldt die Lankwitzer gelegentlich etwas ungeschickter zu Fall brachte). Lankwitz versuchte, über die Außenbahnen das Spiel nach vorn zu bringen, Humboldt stand jedoch gut sortiert. Guthmann wurde zwar zunächst mehrmals mit einem hohen Ball überspielt, erwischte aber seinen Gegenspieler noch rechtzeitig. Die Spielsysteme paßten damit, was Humboldts Defensive angeht, ziemlich gut zusammen. Seltenst stand einer der Lankwitzer in unserer Hälfte frei rum.

Auf der anderen Seite hatte Humboldt wenig Gelegenheit, eigene Angriffe abzuschließen. Durch das frühe Stören von Lankwitz war der Ball selten unter Kontrolle, so daß Merbeth und Liesener meist nach einem langen (Befreiungs-)Ball auf sich allein gestellt waren. Da sich Lankwitz in der Abwehr keine Blöße gab, war spätestens beim dritten Gegenspieler Schluß. Die meiste Entlastung und Gelegenheit zum Luftholen für die Verteidiger brachten Freistöße an der Mittellinie (und auch nichts ein). Wenn das Mittelfeld doch mal Zeit hatte, den Ball anzunehmen, wurde über die Außen nach vorngespielt, allerdings ging auch hier der Ball sehr oft verloren, da es an der nötigen offensiven Zweikampfstärke mangelt. Nach einigen Versuchen von Bock, die Abstöße zu schlagen, übernahm Seidel wieder diese Aufgabe. Lankwitz rückte bei solchen Situationen ziemlich weit auf. Die Abstöße erreichten Mittelfeld und Sturm häufiger als früher ("kann denn nicht mal jemand den Langen (Engemann) decken, der macht das Spiel"), die (Kopfball-)Weiterleitung ergatterte jedoch meist der Gegner. Hier kann von den Stürmern durchaus noch mehr spekuliert und schon vorher in irgendeinen Raum gelaufen werden.

Etwa ab der 20. Minute nieselte es bis zur 25. Minute leicht. Die Bespielbarkeit des Platzes änderte das eigentlich nur unwesentlich. In dieser Phase fiel das erste Gegentor der Rückrunde, das die Reihe der vermeidbaren oder unglücklichen Gegentore der Hinrunde nahtlos fortsetzte. Nach Zweikämpfen auf der linken Seite schlug ein Lankwitzer eher aus Not denn gezielt denn Ball hoch Richtung Humboldts Tor. Von Bock, bis dahin richtig den Winkel verkürzend postiert, eilte nun ziemlich gemächlich Richtung langem Torpfosten und unterschätzte den Ball gnadenlos. Ein Tor, welches der Moral jeder anderen Mannschaft sicher einen erheblichen Knacks versetzt hätte, Humboldt nahm es jedoch fast mit Gleichmut hin (weil schon aus der Hinrunde bekannt).

Am nächsten Treffer war Bock hingegen gänzlich unschuldig. Im Strafraum brachten Seidel und Guthmann(?) einen Lankwitzer Spieler auf dem Weg zum Tor ziemlich klar zu Fall. Von Bock hatte noch die Fingerspitzen an dem flach links eingeschossenen Ball, konnte aber nichts mehr ausrichten. Bei einigen weiteren Torschüssen (unter anderem ein Flachschuß aus 20 Metern hielt unser Torwart sicher.

Etwas gefährlicher war Humboldt über die rechte Seite, wo Merbeth und Skrotzki den Ball schnell nach vorn führten. Bei langen Bällen auf die rechte Seite kamen sie sich jedoch auch mal in die Quere, hier sollte Merbeth dann Skrotzki früher Platz machen und so auch einige Gegenspieler davonziehen. Nennenswerte Torschüsse waren von Humboldt jedoch nicht zu sehen. Ende der ersten Halbzeit waren von Lankwitzer Spielern Bemerkungen zu hören, daß Humboldt in der zweiten Hälfte dem permanenten Druck würde früher oder später nachgeben müssen und daß dann noch einige Tore zu erzielen wären. Das liegt wohl an dem ungefährdeten aktuellen letzten Tabellenplatz.

Zweite Halbzeit
Umsetzen konnten die Lankwitzer ihr Vorhaben jedoch nicht. Trotz frischer Spieler (drei Einwechslungen) gelang es nicht, Humboldt an die Wand zu spielen. Lediglich einen weiteren Treffer konnte Lankwitz erzielen, als nach Abprallern der Ball aus 20 Metern straff unter der Latte fast direkt über dem Torwart einschlägt. Ich hab das im Dienstagstraining auch gleich mal ausprobiert, hier scheint noch Trainingsbedarf zu bestehen, um diese Torwartlücke zu schließen. Ein weiteres Tor wurde nicht gegeben, als auf der rechten Seite der Lankwitzer Spieler Humpert entkommt und den Ball (laut Schiedsrichter von knapp hinter der Auslinie) flach nach innen flankt. Der Ball, der noch minimal von Fechners(?) Gegenspieler abgelenkt wird, rutscht zwischen von Bock und dem etwa einen Meter entfernten kurzen Pfosten ins Tor. In der Schlußviertelstunde hatte Humboldt sogar nennenswerte Chancen. Nach Freistoß (und Zuruf von Humpert) vergeigt dieser das Abspiel auf den ausführenden und außen mitlaufenden Engemann, auch Guthmann sieht nun auch die Eckfahne ein paar mal von nahem und kann eine Ecke rausholen und mal einen Gegner vernaschen, ebenso wie Liesener. Etwa fünf Minuten vor Spielende bringt Engemann in Strafraumnähe den Ball weder zum Mitspieler (Liesener) noch im Tor unter.

Fazit:
Daß Liesener der einzige war, der regelmäß beim Training war, sah man seiner Kondition sehr deutlich an (jede gegnerische Ecke zurückgelaufen, vorn viel den Spielaufbau gestört). Alle übrigen 10 Gestalten spielten ziemlich genau so gut, wie man es nach dieser Rückrundenvorbereitung erwarten konnte: irgendwo zwischen mittel und nicht so doll. Lankwitz war zwar auf seinem Liliputanter-Heimplatz um einiges stärker als noch im Hinspiel und ließ Humboldt wenig Muße, sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren, aber schließlich ist das ja auch Fußball und nicht Boccia. Da muß dann das Zusammenspiel auch mal im Training geübt werden können, was nur möglich ist, wenn auch mehr als vier Leute da sind und wenn trotz der nicht ganz so spritzigen Gegner (32er & 40er) der Ball schnell abgespielt wird. Die Laufwege klappen schon gelegentlich (und besser als im Vorbereitungsspiel). Bis wir gegen die im hinteren Tabellendrittel plazierten Mannschaften spielen, muß aber noch einiges getan werden, um in der Rückrunde einen Sieg davonzutragen.