Endstand: SSG Humboldt II - SSC Südwest 0:7 (0:4)

Aufstellung

 von Bock
 Fechner Seidel Halbich
Skrotzki Paulo Humpert Gerngroß
 Merbeth Luzius
 Liesener

Tore

0:1 (10.)Abseitstor, freistehend
0:2 (15.)Freistoß aus 25 Metern ins obere Eck
0:3 (30.)halbhohe Flanke von rechts auf Fechners am 5-Meter-Raum einlaufenden Gegenspieler
0:4 (35.)freistehender Nachschuß nach Lattenschuß
0:5 (47.)Elfmeter nach Beinahe-Schwalbe von Skrotzkis Gegenspieler
0:6 (60.)irgendein Konter
0:7 (90.)Konter nach eigenem Einwurf am gegnerischen Strafraum

Spielbericht

Erste Halbzeit:
Im ersten Heimspiel der Rückrunde hatte Humboldt die Gelegenheit, das 0:19 aus der Hinrunde wenigstens etwas zu relativieren. Die personelle Situation war unverändert prekär, dank des nach der Geburt von Sohn Florian wiedergekehrten Gerngroß kamen aber immerhin 11 Spieler zusammen. Die Aufstellung ergab sich dadurch von selbst. Auf dem heimischen Kunstrrasen wehte ein recht kalter, frischer Wind, so daß Humboldt seine kurzärmligen weißen Trikots auspacken konnte.

In den ersten Minuten wurde von beiden Seiten zunächst erstmal ein wenig beobachtet, was der Gegner so zustande bringt. Südwest hatte im wesentlichen eine durchschaubare Aufstellung, so daß die Abwehr von Humboldt kaum Stellungsprobleme hatte. Offensiv lief bei Humboldt auch mehr als im vergangenen Spiel, was sicher an den fußballgerechten Maßen des Platzes lag. So wurde ruhig und durchaus abgeklärt das eigene Mittelfeld angespielt, das die Bälle wiederum nach außen verteilte. So kam es, daß Humboldt sich auch mal länger in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnte.

Erste größere Chance hatte nach einigen erfolglosen Läufen auf der rechte Seite Skrotzki nach langem Paß von Humpert aus dem Mittelfeld. Der Gegenspieler verschätzt sich blendend und Skrotzki kann den Ball aus der Luft flach annehmen. Leider fehlte Skrotzki aber noch die Abgeklärtheit, den Vorsprung zu nutzen und den Ball von der Strafraumgrenze einzuschießen (kann auch Pike sein :). Der Paß auf den nachgelaufenen Spieler (Paulo?) verheddert sich irgendwo in den Beinen der Abwehr und diese Chance blieb damit ungenutzt. Später hatte Paulo eine weitere Möglichkeit, mit einem Schuß aus 20 Metern die Offensivbilanz von Humboldt aufzubessern, brachte aber nicht genug Spannung und damit Druck hinter den Ball. Besonders positiv aufgefallen und auch vom Betreuer Engemann gewürdigt ist in der ersten Halbzeit Liesener, der als Anspielstation und Ballverteiler im Mittelfeld einen wesentlichen Beitrag dazu hatte, daß Humboldts Spiel in ruhigen Bahnen verlief. Halbich traute sich im Spiel insgesamt zweimal mit Ball über die Mittellinie, trennte sich dort jedoch beide Male eher unfreiwillig davon, auf gut deutsch: verstolperte ihn. Im Ansatz exzellent, in der Ausführung verbesserungswürdig. Humpert hatte meist eine Anspielstation und sonst auch den nötigen Platz, den Ball auch mal eine Weile halten zu können. Das Zusammenspiel mit Paulo lief recht gut.

Die ersten beiden Gegentore waren allerdings wieder mal etwas deprimierend. Zunächst übersah der Schiedsrichter, der diesmal trotz mehrerer Fouls und Gemeckeres bis hin zu verbalen Pöbeleien fast ohne Karten auskam, zum zweiten Mal ein klares Abseits, der gegnerische Stürmer hatte also genug Zeit, sich die Ecke auszusuchen. Einige Zeit später ließ von Bock einen direkten Freistoß aus 25 Metern beinahe ohne Reaktion neben sich einschlagen. Beim 0:3 entkommt Fechners Gegenspieler und verwertet die halbhohe Flanke ansehenswert mit dem Kopf. Beim 0:4 bleibt die komplette Abwehr an der Strafraumgrenze stehen und sieht dem nachsetzenden gegnerischen Stürmer beim Verwerten das Lattenabprallers zu. Mit einigen weiteren Chancen (gewonnene 1:1 Aktion rechts und Paß in die Mitte) ging Südwest anschließend etwas lässig um. Humboldt hatte nicht mehr so viele Möglichkeiten, dem Gegnergefährlich zu werden.

Zweite Halbzeit:
Recht bald nach dem Wiederanpfiff kommt Skrotzkis Gegenspieler im Strafraum zu Fall, wohl mehr abgehoben als tatsächlich gefoult. Der Elfer landet unhaltbar im rechten oberen Eck. Humboldt, nun ohne nennenswerte Siegchance, stellte in der Abwehr auf Abseitsfalle hin um. Nach einigen Anpassungsschwierigkeiten (Fechner, Gerngroß) klappte das aber hinreichend gut, so daß Südwest den Ball gelegentlich sogar hintenrum spielen mußte. Unter ihren Möglichkeiten spielten in der zweiten Halbzeit Gerngroß (wenig anspielbar außen) und Luzius (zu häufige Ballverluste). Liesener ließ etwas nach und versuchte etwas zu oft ein erfolgloses Solo. Zwei Chancen in der zweiten Halbzeit hatte Merbeth. Einmal lief er sich am Strafraum fest, anstatt zu schießen. Nicht gegeben wurde das Tor, nachdem er zusammen mit dem Torwart nach Freistoß im Fünf-Meter-Raum zum Ball springt. Das letzte Tor, welches das Südwest vor einem "nicht angetreten" rettete, entstand nach risikoreichem Einwurf von Humpert auf Paulo zum Direkteinschuß von der Strafraumgrenze. Die späte Reaktion kostete nicht nur die Chance, sondern wurde von Südwest auch noch zu einem Konter genutzt. Im Laufe der zweiten Halbzeit hatten Skrotzki und Fechner auf der rechten Seite wieder mit Verletzungen zu kämpfen, so daß Humboldt dort kaum noch offensiv tätig werden konnte.

Fazit:
Nach dem 0:2 hingen einige Köpfe bereits ziemlich tief. Das lag jedoch nicht an der desolaten Verfassung von Humboldt, sondern an den wieder einmal mehr unglücklich als unfähig kassierten Toren. Im weiteren Spielverlauf zeigte sich aber doch, daß Ansätze zu einem vernünftigen Fußball erkennbar sind. Hoffen wir also mal auf einen der schwächeren Gegner in der zweiten Saisonhälfte.