Endstand: Rot-Weiß Hellersdorf - SSG Humboldt II 10:1 (3:0)

Aufstellung

 von Bock
 Stangenberg Halbich
Skrotzki Humpert Guthmann
 Liesener
 Merbeth

Tore

3:1 (47., Liesener)Freistoß halblinks Humpert, Nachschuß Halbich, gelungene Bogenlampe mit unbekannter Technik von halbrechts ins lange Eck

Spielbericht

Da es seit Donnerstag geschneit hatte und kalt geblieben war, war der Kunstrasen am Oschatzer Ring unter einer knapp 10 Zentimeter hohen Schneedecke verschwunden. Vorher hatte bereits ein Spiel stattgefunden, so daß der Boden hinreichend uneben war. Der Schnee war aber noch relativ locker ohne durchvereiste Flächen. Am Samstag hatten noch Seidel endgültig sowie Fechner krankheit-/verletzungsbedingt abgesagt, am Sonntag morgen Paulo wegen Schneeschippens, und da Gerngroß die ganze Woche nicht erreichbar war, fanden sich nur 8 einsame Gestalten zum Auswärtsspiel ein. Ein Sieg war also vollkommen ausgeschlossen. Mit etwas Glück hätte man das Spiel angesichts der Schneeverhältnisse vielleicht verlegen können, aber Guthmann legte ein sportlich faires Wort bei der Platzbesichtigung ein, so daß der Schiedsrichter auf "bespielbar" entschied.

Mit acht Leuten war ein Punktgewinn in weite Ferne gerückt. Dementsprechend spielten sich die ersten 10 Minuten meist am und im Humboldter Strafraum ab, wo allerdings Hellersdorf immer wieder entscheidend gestört werden konnte und sich stellenweise auch nicht sonderlich clever anstellte. Meist genügte es schon, den Ball irgendwie zu berühren, um ihm eine vollkommen unerwartete Richtung zu geben, auch die fehlende Standfestigkeit tat ihr übriges. Merbeth hielt bei Befreiungsschlägen die Defensive in Atem, die dadurch fast komplett an die Mittellinie gefesselt blieb. Erste Chance für Humboldt ergab sich nach einen Freistoß in der gegnerischen Hälfte (der angesetzte Schiedsrichter pfiff durchaus fair auch dann mal für uns, wenn der Gegner nur in Ballnähe ausrutschte). Kurzer Blickkontakt, und Merbeth bekam den Ball von Humpert vor die Füße in den Strafraum gespielt, verzog aber leider aussichtsreich über die Latte. Ansonsten war Humboldt meist froh, den Ball ins Seitenaus oder zur Ecke zu klären oder wenigstens über die Mittellinie zu schlagen. Bei den auf die Dauer recht kraftraubenden Abstößen wechselten sich von Bock, Stangenberg und Humpert ab. Die insgesamt lediglich drei Gegentore der Hellersdorfer zeigen, daß Humboldt eine kämpferisch eindrucksvolle Leistung bot. Nach der Pause konnte Humboldt sogar eine Halbzeitführung erzielen, was den gegnerischen Trainer sicherlich an den Rande eines Herzkaspers brachte. Irgendwann waren aber die Kräfte doch am Ende, so daß Humboldt durch Pässe in die Spitze noch einige Tore erzielte.

Bei so wenigen Spielern bietet sich eine Einzelwürdigung an. Merbeth war praktisch das ganze Spiel auf sich allein gestellt, spielte die gegnerische Abwehr aber doch recht oft schwindlig, so daß Humboldt trotz der Unterzahl immer gefährlich blieb. Meist stand dann aber noch einer der Verteidiger so unglücklich in der Gegend rum, daß der Ball vor dem Torschuß verlorenging. Vielleicht hilft da, auch mal den etwas weiteren Bogen um den Gegenspieler zu nehmen.

Liesener war viel im Mittelfeld unterwegs, was bei der Unterzahl auch notwendig ist, und hat zur Belohnung auch den ersten Treffer der Rückrunde erzielt. Guthmann auf der linken Außenbahn traute sich auf den Boden auch mal zu, den Gegner aussteigen zu lassen und suchte ansonsten den Paß ins Mittelfeld, um den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Noch konsequenter sollte allerdings eine freie Außenbahn für ein Solo genutzt werden. Auch die Inkonsequenzen im eigenen Strafraum (Ball nicht wegschlagen) dürfen in einem "richtigen" Spiel nicht auftreten. Humpert war als Anspielstation für die ein oder andere Verschnaufpause zuständig, versuchte ansonsten, den Ball irgendwie in die Spitze zu kriegen, und spitzelte einige Mal den einschußbereit liegenden Ball vom Fuß des Gegenspielers. Skrotzki war in der ersten Halbzeit eher defensiv eingestellt. Gegen Ende der zweiten Halbzeit sparte er dann die Kraft für den einen oder anderen Lauf an der Außenlinie entlang, gab dann jedoch manchmal den Paß zu früh verloren. Halbich machte eine solide Partie, hatte ab der Mittellinie meist wieder mit seinem Ballverstolperer-Syndrom zu kämpfen und bereitete das Tor mit vor. Stangenberg fand sich nach anfänglichen Unsicherheiten bei seinem ersten Spiel zunehmend besser hinein. Für ihn kann es in den nächsten Spielen nur besser werden. Von Bock war einer der meistbeschäftigten Spieler auf dem Platz und konnte wohl mehr trainieren als sonst in einer Woche, hatte einige gute Paraden und trug damit nicht unwesentlich zur Moral der Mannschaft bei. An den Abstößen muß aber weiterhin gearbeitet werden, Mittellinie und höhere Genauigkeit sollten ein anstrebenswertes Ziel sein.