Endstand: SSG Humboldt - FC Al Kauthar 5:3 (3:1)

Aufstellung

 Engemann
 Skrotzki Seidel Stantschew
Merbeth Gerngroß Paulo Humpert
 Taube
 Liesener Schmuck

Auswechslungen:
45. Fechner für Schmuck
55. Guthmann für Taube
70. Mademann für Stantschew


Tore

1:0 (10., Humpert)Flanke von rechts (zu weit) auf langen Pfosten, Humpert schießt nach Annahme aus spitzem Winkel ein.
2:0 (20., Schmuck)Ball von Paulo abgefangen und direkt nach rechtes vorn gespielt, S. Gerngroß paßt den Ball (absichtlich?) zu Schmuck an den 5-Meter-Raum
3:0 (25., Merbeth)Diagonaler Paß von Humpert auf rechte Außenseite, Merbeth dribbelt in den Strafraum und schießt ein
3:1 (40.)Seidel verfehlt als letzter Mann den Ball
3:2 (47.)Unmittelbar nach Anstoß wird der Ball von Liesener links zu lange gehalten und schließlich als Vorlage für den Stüremer abgespielt
3:3 (65.)Stürmer kommt gegen drei sich nicht einigende Abwehrspieler (Seidel, Paulo, Skrotzki) zum Torschuß
4:3 (75., D. Fechner)Fechner bekommt den Ball abseitsverdächtig von halbrechts und versenkt freistehend
5:3 (89., Liesener)Liesener halblinks angespielt, Solo (?)


Spielbericht

Al Kauthar, ohnehin kein starker Gegner, brachte beim Anpfiff lediglich 8 Mann auf den Platz, dementsprechend viel Platz hatte Humboldt zunächst. Meist lief das Spiel schulbuchmäß über die Außenseiten nach vorn. Rechts tummelten sich Gerngroß und Merbeth, Schmuck und Taube okkupierten zentral und halblinks. Liesener ließ sich etwas zurück und weit nach links fallen. Das Spiel war bis zur Grundlinie schnell und gefällig. Am gegnerischen Strafraum gab es dann jedoch in zentraler Position Hemmungen, auf das Tor zu schießen (Merbeth von halbrechts, stattdessen bis zur Grundlinie abdrängen lassen) und ungenaue Flanken. Die Möglichkeit, den Ball zum mitlaufenden Mittelfeld zu passen oder auch schnell die Seiten zu wechseln wurden nicht genutzt. Dadurch hätte Humboldt im Angriff den Ball wohl solange halten können, bis man nur noch zum Anstoß hätte zurücklaufen müssen. Nach einigen Fehlversuchen erwischte schließlich Humpert einer der verunglückten Flanken (zu weit) an der Grundlinie im Strafraum, ließ einen Gegenspieler aussteigen und versenkte den Ball eigensinnig am kurzen Torpfosten. Für all die, die im Strafraum einschußbereit standen: Sorry :).

Humboldt war damit erstmal in der Rückrunde in Führung gegangen und hoffte, daß das Spiel nun so weitergehen würde. Von den unzähligen Chancen hatte Liesener in der Folge die größte, als der Ball zu Taube in die Spitze gespielt wird, der aber wegen Abseits nicht hingeht. Liesener schaltet am schnellsten und schnappt sich den Ball, hat 10 Meter Vorsprung vor allen Gegenspielern und verfehlt im Strafraum den rechten Torpfosten um mindestens 2 Meter. Ähnlich sorglos geht in der gesamten weiteren ersten Halbzeit die gesamte Nicht-Defensive mit den Torchancen um. Schließlich kann Humboldt noch zwei weitere Tore von halbrechts erzielen, beide Male interessanterweise nach langem Paß.

Für einen kontrollierten Spielaufbau sorgten Paulo und Humpert sowie Taube und zunächst Liesener, der aber im weiteren Spielverlauf zu sehr auf der linken Seite verharrte. Gerngroß spielte weiter rechts, als es seiner Aufstellung entsprochen hätte, so daß es im zentralen Mittelfeld gelegentlich zu Löchern kam, was ab der 20.(?) Minute, wo Al Kauthar schließlich mit 10 Leuten auf dem Feld stand, zu Abstimmungsproblemen in der Defensive führte. Stantschew hatte noch mit den konditionellen Nachwirkungen seiner Lungenentzündung zu kämpfen, darunter litt das Stellungsspiel (gegnerischer Stürmer stand nach kurzem Antritt zu oft frei). Seidel hatte bereits vor dem Gegentor seine Probleme mit gegnerischen Abstößen und weiten Bällen und verfehlte den Ball oder ging ihm zu zögerlich entgegen. Das bessert sich hoffentlich in Zukunft wieder. Beim 3:1 legte er auf der Suche nach einer vermeintlichen Mark den rot-schwarzen Trikot-Teppich vor dem gegnerischen Stürmer aus, der sich artig mit einem freistehend erzielten Tor bedankte. Engemann spielte eine solide Partie, gelegentliche Ungenauigkeiten bei Bällen ins Mittelfeld werden ja inzwischen schon erwartet.

Zweite Halbzeit: Gleich nach dem eigenen Anstoß wird der Ball von Liesener auf der linken Seite nicht abgespielt, dadurch wird es dort zu eng und schließlich kommt dabei ein unpräziser Paß zur Abwehr heraus, über den sich der gegnerische Stürmer einen Ast freute. Auf der Gegenseite schoß sich der eingewechselte Fechner bei zahlreichen Gelegenheiten so langsam warm. Nach einem gekullerten Linksschuß und einem wuchtigen Zaunverbieger folgten noch Pieke aus 5 Meter in die Arme (den die halbe Portion Torwart vor Schreck festhielt) und schließlich doch das 4:3. Al Kauthar spielte schnell und nutzte gelegentliche Stellungsfehler in der Abwehr (Guthmann stand nach der Einwechslung nicht da wo Taube vorher gespielt hatte, Gerngroße spielte zweite rechte Außenbahn und ließ dadurch zentral Löcher in der Defensive). Solche Phasen der Unordnung nutzen stärkere Mannschaften konsequent, um das Spiel für sich zu entscheiden. Auf Humboldts Seite hatte "Ich fummle im Strafraum jeden einmal aus"-Merbeth (der nächste Sciedsrichter pfeift sicher auch mal wieder einen Elfmeter) einige Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Erlösung brachte aber schlußendlich Liesener, der mit dem entscheidenden 5:3 die Fronten klärte.

Fazit: Nach dem Heimsieg liegt Humboldt nur noch einen Punkt hinter dem vorletzten und 6 Punkte hinter dem siebenten Tabellenplatz. Aus meiner Sicht sind alle diese Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte mit einer kompletten Mannschaft durchaus zu schlagen. Strengen wir uns an!