Endstand: SSG Humboldt - FC Liria 4:2 (0:2)

Aufstellung

 Härtel
 Halbich Seidel Kluge
Merbeth Humpert Trojanowski Pobanz
 Dümmel
 Hufeland Wippich

Aus-/Einwechslungen:
46. Fechner für Wippich
75. Kurth für Halbich
80. Stantschew für Trojanowski

Schiedsrichter: Neumerkel


Tore

0:1 (5.)Kopfball im 5er nach Flanke
0:2 (35.)Kopfball im 5er nach Ecke
1:2 (55., Hufeland)Fechner köpft Ecke in den 5er, Hufeland grätscht den Ball ins freie Tor
2:2 (65., Fechner)Freistoß von der Mittellinie wird von Fechner von der Strafraumgrenze über den Torwart geköpft
3:2 (78., Trojanowski)Trojanowski rollt halbhohen Ball direkt in die linke Ecke
4:2 (85., Merbeth)Hufeland legt in Überzahlsituation den Ball an den Elfer zurück

Spielbericht

Zum Saisonauftakt mußte Humboldt auswärts gleich gegen eine der besseren Mannschaften in der diesjährigen Staffel antreten. Trotzdem war das Ziel, möglichst keine Punkte zu verschenken. Der Gegner, durchweg etwas älter, brachte bei schönem Wetter allerdings gerade mal 11 Spieler auf den recht schmalen Kunstrasenplatz an der Köpenicker Landstraße. Nichtsdestotrotz hatte Humboldt in der Anfangsphase das Nachsehen gegen die spielerisch wesentliche bessere Heimmannschaft. Mit zum Teil drei Angreifern, schnellen Kombinationen und guter Ballbehandlung brachte Liria Humboldts Hintermannschaft ein ums andere Mal ins Schwitzen. Recht früh erzielte Liria auch die verdiente Führung, wenngleich sowohl bei der Flanke als auch beim Kopfball jeweils zwei Spieler von Humboldt Spalier standen. Torwart Härtel hatte bei der geringen Torentfernung verständlicherweise nur noch das Nachsehen.

Bei eigenem Ballbesitz versuchte Humboldt nicht sonderlich erfolgreich, das Spiel über Dümmel und die Außenpositionen aufzubauen. Häufige Fehlabspiele und Ballverluste ließen Torchancen gar nicht erst zu. Die besten Möglichkeiten hatten Hufeland, der allerdings keinen Druck hinter den Ball brachte, und Dümmel, der im Strafraum freistehend den Ball vorsichtig Richtung Torwart köpfte anstatt ihn anzunehmen und zu schießen. Kurz vor der Pause erhöhte Liria verdient und fast identisch zum ersten Treffer auf 2:0. Stellenweise sah es aus, als ob Humboldt ein Mann weniger auf dem Feld ist, so viel Platz hatte Liria Mittelfeld zwischen Mittellinie und Strafraum.

Zur zweiten Halbzeit stellte Humboldt neben der Auswechslung auch noch die rechte Außenposition um, Humpert und Merbeth tauschten, und Trojanowski spielte etwas offensiver. Damit spielte Humboldt fast mit einer 3er-Abwehr und Seidel als Absicherung. Als Konsequenz aus der ersten Halbzeit wurde der Ball jetzt früher abgespielt, was sich auch auf den Ballbesitz positiv auswirkte. Fechner arbeitete verstärkt auch defensiv, so daß die Räume für Liria in Humboldts Hälfte enger wurden und eine (gewonnene) Einzelaktion nicht mehr gleich vor dem Tor von Humboldt, sondern am nächsten Abwehrspieler endete.

Humboldts erste Ecke in der 55. Minute flog etwas weiter als geplant, wurde dort allerdings von Fechner an den Fünf-Meter-Raum zurückgeköpft und vom immer noch recht frei stehenden Hufeland im Fallen über die Linie befördert. Die Zweikämpfe insbesondere im Mittelfeld wurden energischer geführt (Merbeth, Fechner, Trojanowski) und auch häufiger gewonnen. Die Spielanteile waren einigermaßen ausgeglichen. Torraumszenen von Humboldt wurden häufiger, allerdings kam immer noch kein Ball aufs Tor. Liria hatte hingegen mehrere gute Chancen und Humboldt neben einem gut haltenden Torwart Härtel auch noch ab und zu etwas Glück.

Mitte der zweiten Halbzeit gelang Humboldt schließlich der Ausgleich zum 2:2. Einen Freistoß von der Mittellinie spielte Humpert (mit Ansage!) auf Fechner. Dieser köpfte den Ball von der Strafraumgrenze über den Torwart unter die Latte ein. Liria ließ Humboldt zunehmend mehr Platz und mußte in der Schlußphase auch noch (ohne sichtbare gegnerische Einwirkung) den Torwart auswechseln und mit 10 Spielern das Spiel beenden. Den freigewordenen Platz nutze Humboldt, um das Spiel schließlich zu seinen Gunsten zu entscheiden und alle drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Trojanowski nahm zunächst einen Ball im Strafraum direkt und traf die linke Ecke zur 3:2-Führung. Kurz vor Schluß brachte schließlich Merbeth den Ball zum Endstand von 4:2 im Tor unter. Vorausgegangen war ein Querpaß von Dümmel auf Hufeland, allerdings unerreichbar. Hufeland setzt jedoch nach, holte sich den Ball noch im Strafraum zurück und legte auf Merbeth ab, der sich gegen die immer noch nicht sortierte und zudem nicht vollständige Hintermannschaft von Liria die (rechte) Ecke aussuchen konnte.

Alles in allem stimmt das Spiel gegen Liria zuversichtlich für die Saison. Zum einen wurde ein Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt. Zum anderen wurde einer der stärkeren Gegner der Staffel besiegt und damit wertvolle Punkte erspielt. Es bleibt zu hoffen, daß Liria trotz der angespannten Personalsituation die Runde durchhält und Humboldt damit diese Punkte auch behalten kann. Interessant ist, das Humboldt wie bereits im Pokalspiel eine wesentlich bessere zweite Hälfte spielte und nicht wie in früheren Zeiten ab Mitte der zweiten Halbzeit die Luft raus war.